Das japanische Wort Oko heißt übersetzt Europäischer Tiger (O = Europa, Ko = Tiger) und ist der Oberbegriff für alle Praktizierenden der Heki Ryu Bishu Chikurin ha in Europa. Der Name wurde Anfang der 90iger Jahre von Kanjuro Shibata XX, Sendai Sensei gegeben. In dieser Zeit gab es in Europa relativ wenige, verstreut lebende Schüler. Größere Gruppen gab es zu dieser Zeit in Wien, Bern und Bonn. Bis in das Jahr 2016 waren auch alle Dojos (=Praxisgruppen) unserer Schule Tiger-Gruppen (Gruppenname und -ko). Kanjuro Shibata XXI, Sensei führte 2016 mit dem Dojo Soryu zusätzlich die Drachentradition (Ryu) ein. 

Am 5. Juni 2002 – inzwischen gab es schon eine Reihe von Dojos in verschiedenen Städten, die von Sendai Sensei Namen erhalten hatten und als eigenständige Vereine organisiert waren – trafen sich Vertreter dieser Dojos in der Nähe von Marburg und beschlossen sich in einem Dachverband zusammenzuschließen.

Dieser trägt den Namen Oko Kyudo Dachverband e.V. und ist ein gemeinnütziger Verein nach deutschem Recht. In diesem sind die meisten europäischen Dojos zusammengeschlossen, die einen Namen von Sendai Sensei oder Kanjuro Shibata XXI, Sensei erhalten haben und als Verein organisiert sind.

Für alle Dojos die nicht als Verein organisiert sind und daher nicht Mitglied im Dachverband sein können sowie als Vertretung für die vielen einzelnen in verschiedenen Ländern verstreut lebenden Praktizierenden wurde parallel der Verein Oko Kyudojo e.V. gegründet, in dem diese Praktizierenden Mitglied werden können und der seinerseits als Verein Mitglied im Dachverband ist.

Zentrale Aufgabe des Dachverbandes ist es das Kyudo der Heki Ryu Bishu Chikurin ha in Europa zu fördern und zu verbreiten. Dies bedeutet in der Praxis u.a. die Kommunikation zwischen den einzelnen Dojos zu fördern und Dojo-übergreifende Aktivitäten zu koordinieren. Der Dachverband koordiniert bzw. organisiert die Besuche von Kanjuro Shibata XXI, Sensei und anderen erfahrenen Schülern und richtet das jährliche Programm in Dechen-Chöling (Buddhistisches Zentrum in der Nähe von Limoges , Frankreich) aus. Darüber hinaus unterstützt er lokale Dojos bei deren Aufbau. Dies kann in Form von Subventionen für den Bau eines Dojos (Praxisplatzes) erfolgen oder, was durchaus häufiger vorkommt, die Unterstützung mit Material: Yumis (jap. Bögen), Yas (Pfeilen) und Kakes (Handschuhen).