Einstmals eine der traditionellen Kampfkünste der japanischen Krieger (Samurai), verlor der Bogen zunehmend seine militärische Bedeutung, als im 16. Jahrhundert Feuerwaffen eingeführt wurden. In der langen Friedenszeit der Edo-Periode (1603 - 1868) wandelte sich das Bogenschiessen auf der Basis der technischen Fertigkeiten (kyu-jutsu) zu einer bedeutenden, spirituellen Übung der Samurai, dem "Weg des Bogens" KYU DO (KYU = Bogen, DO = Weg).

Die schlichte Eleganz der Bewegung, die Schönheit des Bogens und der Pfeile sowie die Würde des Schützen üben eine grosse Faszination auf viele Menschen aus. 

Von aussen betrachtet scheint Kyudo einfach nur Bogenschiessen zu sein. Den Bogen zu spannen und dann auf eine Scheibe zu zielen ähnelt einer Geschicklichkeitsübung, aber Kyudo ist kein Sport.

Der technische Ablauf (Die "Sieben Koordinationen") kann in einigen Wochen erlernt werden. Die zunehmende Beherrschung der Form, ihre Vertiefung und Verfeinerung zur Kunst, eröffnet eine über Jahre führende, spannende Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Im Laufe der Zeit lernst man Achtsamkeit, Konzentration und erlangt innere Ruhe.

In unseren Dojos wird Kyudo der Schule "Heki-ryu Bischu Chikurin-ha" nach der Lehre der Familie Shibata aus Kyoto / Japan praktiziert.

Kyudo kann gleichermassen von Frauen und Männern ab etwa acht Jahren und ohne Alterslimit praktiziert werden. Körperliche Kraft ist ohne Bedeutung für die Übung.